Physiotherapie

Was ist Physiotherapie

Die Physiotherapie gehört zu den nichtärtzlichen Heilberufen.

Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen sind Fachleute für den Bewegungs- und Halteapparat eines Menschen. Sie behandeln Patienten und Patientinnen, die in ihrer Beweglichkeit alters-, krankheits- oder unfallbedingt eingeschränkt sind und helfen bei der Entwicklung, dem Erhalt oder der Wiederherstellung aller Funktionen im physischen Bereich.

Die Physiotherapie befasst sich im Bereich Haltung, Bewegung, innere Organe und Nervensystem mit der Behandlung von:

  • Erkrankungen
  • Fehlentwicklungen
  • Verletzungsfolgen
  • Funktionsstörungen

Ziel ist es, in einem ersten Schritt eine optimale Bewegungs- und Schmerzfreiheit herzustellen. Dann erfolgt die Erarbeitung der Belastbarkeit oder das Einüben von Aktivitäten des täglichen Lebens wie Gehen oder eigenständiges Anziehen. 

Darüber hinaus wird Physiotherapie auch als vorbeugende Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge (Prävention) eingesetzt. Als natürliches Heilverfahren nutzt die Physiotherapie körpereigene Hei­lungsprinzipien und Anpassungsmechanismen und ist eine Alternative oder sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen und operativen Krankheitsbehandlung. Sie umfasst u. a. wichtige Therapien wie Manuelle Therapie, Manuelle Lymphdrainage, Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis (PNF), Wärme- und Kältetherapie.

Manuelle Therapie nach dem Maitland® Konzept

Eine spezielle Form der Physiotherapie

Manuelle Therapie ist eine spezielle Form der Physiotherapie für die Behandlung von Problemen im Gelenk-, Muskel- und Nervensystem. Sie umfasst spezifische Behandlungsansätze wie manuelle Techniken und therapeutische Übungen (www.ifompt.org).

Das Maitland® Konzept

Manuelle Therapie nach dem Maitland® Konzept wurde von einem Australier, Geoffrey D. Maitland, während der 50er Jahre entwickelt.

Die Besonderheit dieses Konzeptes liegt in der Verknüpfung von absolut individueller und angepasster Befundung und Behandlung des Patienten mit eigenen klinischen Erfahrungen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Die Untersuchung

Zunächst ist es wichtig, die Ursache Ihrer Beschwerden zu finden. Um alle möglichen Faktoren, die zur Entstehung Ihres Problems beitragen, verstehen zu können, stellt Ihr/e TherapeutIn Ihnen gezielte Fragen. Diese Fragen betreffen zum Beispiel Ihre Schmerzen, andsere körperliche Beschwerden und Ihre aktuelle Lebenssituation. Danach untersucht Ihr/e TherapeutIn Sie gründlich, sowohl in der Region Ihres Schmerzes als auch in Körperregionen, die damit in Zusammenhang stehen können. Intensität und Ausmaß der Untersuchung werden dabei individuell auf Sie abgestimmt.

Untersucht werden:

  • aktive Bewegungen und wie ihre Muskulatur Sie dabei stabilisiert
  • die Beweglichkeit und Schmerzhaftikeit von Gelenken
  • die Gleitfähigkeit des Nervensystems
  • Spannung und mögliche Schmerzen in der Muskulatur
  • Kraft und Dehnbarkeit der Muskulatur
  • wenn notwendig, die Leitfähigkeit des Nervensystems

In Abhängigkeit von Ihrem Poblem fließen weitere Aspekte, die Ihre Lebensqualität negativ beeinflussen können, in die Untersuchung ein.

Die Behandlung 

Basierend auf den Untersuchungsbefunden stellt Ihr/e TherapeutIn eine physiotherapeutische Diagnose. Gemeinsam mit Ihnen werden das Ziel und der Behandlungsplan aufgestellt, der gezielt auf dieser Untersuchung aufbaut. Die festgestellten Störungen werden über speziell ausgewählte Maßnahmen beeinflusst. Während der gesamten Therapie kontrolliert Ihr/e TherapeutIn, ob diese Maßnahmen zu einer Verbesserung Ihrer Beschwerden führt und passt sie kontinuierlich an Ihre Bedürfnisse an, um ein optimales Therapieergebnis zu erreichen. Manuelle Therapie ist eine spezielle Form der Physiotherapie für die Behandlung von Problemen im Gelenk-, Muskel- und Nervensystem. Sie umfasst spezifische Behandlungsansätze wie manuelle Techniken und therapeutische Übungen.

CRAFTA®

Was ist CRAFTA®

Das praktische und klinische Interesse an der kraniomandibulären und -fazialen Region nahm bei Physio- und Manualtherapeuten, aber auch bei Logopäden und Zahnärzten in den letzten Jahren stark zu. Außerdem ist eine gesunde und positive Entwicklung in dem Wunsch nach intra- und interdisziplinärer Zusammenarbeit zu verzeichnen. Vor diesem Hintergrund entstand CRAFTA® (Cranio Facial Therapy Academy). Die Akademie wurde von Harry von Piekartz zusammen mit anderen Initiatoren verschiedener Disziplinen gegründet.

Was macht ein CRAFTA® spezialisierter Therapeut

Die Therapie besteht nicht ausschließlich aus manualtherapeutischen Techniken. Es werden auch verschiedenste Strategien zum Schmerzmanagement durchgeführt und Programme für zu Hause ausführlich besprochen.

Was ist das Ziel

Ziel ist das Finden von abnormalen Störungen (Dysfunktionen) im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich, die für das Problem des Patienten relevant sind. Falls diese vorhanden sind, wird der/die Therapeut(/in) dafür einen Therapieplan erstellen.

Spätestens nach 6 Behandlungen wird eine Bestandsaufnahme gemacht und in Absprache mit dem Patienten bestimmt, ob eine Fortsetzung der Behandlung sinnvoll ist. Abhängig vom Behandlungserfolg kann über eine Fortsetzung, Beendigung oder Überweisung zu einem anderen Spezialisten entschieden werden.

Was beinhaltet die Therapie

Die Behandlung besteht einerseits aus manualtherapeutischen Behandlungstechniken im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich, und andererseits aus einem Begleitprogramm.

Dieses Begleitprogramm spezifiziert sich meist nach 2-4 Behandlungen, weil es von der Vollständigkeit und Aussagekraft vorher ausgegebener Fragebögen und/oder Schmerztabellen abhängig ist. Der Inhalt dieses Programmes orientiert sich meist am individuellen Alltagsverhalten des Patienten.

Der/die Therapeut/in kann zu einer Änderung bestimmter Verhaltensweisen raten und/oder eine Schmerzbegleitung anbieten.

Welche Problemstellungen können für diese Art von Therapie vorliegen

Motoric retardation, developmental delay   > Breastfeeding difficulties > Myofascial dysfunctions of the chewing system   > Mouth and face pain > Myoarthropathien des Kausystems (MAK)   > TMJ pain > Occlusal disturbances    > Cervicogenic headache > Atypical mouth pain   > Cervical dystonia > Atypical facial pain    > Craniosynosthosis > Atypical headache   > Temporomandibular dysfunctions > Atypical ear pain (otalgia)   > Concentration difficulties > Inexplicable tooth ache   > Concentration disturbances > Tinnitus (noise/ ringing in the ears)   > Costens syndrom > Difficulties with ear (eustachian) tubes   > Intenstinal colics > Opisthotonus   > Problems with the disc in the TMJ > Orofacial dysfunctions   > Dizziness and vertigo > Plagiocephalia   > Facial paresis > Post-zoster pain   > Birth trauma (difficult birth situation) > Whiplash associated disorder   > Facial asymmetry > Torticollis   > Zoster neuralgia > Head asymmetries   > Excessive crying of a newborn > Tension Type Headache   > Bracing > Grinding teeth/ Bruxism   > Otitis Media > Head injuries, trauma to the scull   > Children with neck problems > Migraine   > Trigeminal neuralgia > Ear and facial pain  

Manuelle Lymphdrainage/KPE

Die Manuelle Lymphdrainage (MLD)/Komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) gilt als etablierte Methode, die speziell entwickelt wurde, um die Transportkapazität des Lymphgefäßsystems zu steigern und damit den Abtransport des Ödems zu ermöglichen. Sie intensiviert die Aufnahme von Gewebsflüssigkeit in das Lymphgefäßsystem und deren Abtransport. Somit dient die MLD zur Entstauung und Reduzierung von Lymphödemen und der Wiedererlangung der Funktionsfähigkeit der betoffenen Region kombiniert mit aktive Übungen.

Indikationen

  • Lymphödemen an Beinen oder Armen
  • Lipödem
  • Ödeme bei chronischen Venenproblemen
  • Offene Beine
  • Schwellung nach Verletzung oder Operation
  • Entstauen“ der betroffenen Körperregionen
  • Beruhigung und Entspannung
  • Anregung Magen-Darm-Trakt
  • Schmerzlinderung
  • Verbesserung der Verschieblichkeit des Narbengewebes
  • Beschleunigung des Heilungsverlaufs